Im Laufe der zurückliegenden Woche wurde ein Test mit 11 Backup-Software-Paketen durchgeführt – speziell für Privatnutzer mit Windows-Betriebssystem. Der Test davor lag schon eine gute Weile zurück – das war im September 2018. Der aktuelle Test wurde auf Computern mit Windows 7 SP1, Windows 8.1 und Windows 10 samt aller aktueller Betriebssystem-Updates durchgeführt.
Der Testsieger dieses Jahr ist ein anderer als zuvor: Acronis True Image 2019 hat Genie Backup Manager Home 9.0 vom Thron gestoßen! NovaBACKUP machte im Bereich Business-Optionen eine gute Figur, wohingegen der Genie Backup Manager vor allem für Privatnutzer interessant ist, zumal er auch preislich attraktiver ist.
Alle Anbieter haben unterschiedliche Ausführungen ihrer aktuellen Software veröffentlicht. Neben der Privathaushaltsversion gibt es gewerbliche Versionen für Kleinbetriebe bis mittelständische Unternehmen. Alle getesteten Versionen sind zum Einsatz auf Windows-PCs ausgelegt. Die Standalone-Server-Versionen sind für Windows-Server geeignet, und die Business-Versionen für Windows-Server mit Exchange und SQL.
Jedes Backup-Software-Paket wurde sorgsam auf folgende Punkte hin getestet:
- Installationsvorgang und Konfiguration
- Datenwiederherstellung
- Funktionsumfang
- Geschwindigkeit u. Stabilität
- Nutzerfreundlichkeit
Brauchen Sie denn ein Backup-Programm?
Gewissenhafte Computer-Nutzer wissen, dass es jedes Mal, wenn sie ihren Computer hochfahren, zu einem unerwarteten Problem kommen könnte, sodass die abgespeicherten Daten darauf Schaden nehmen und/oder anderweitig nicht mehr abrufbar sind. Je nach dem, was Sie auf Ihrem Computer gespeichert haben – z.B. liebgewonnene Urlaubsfotos oder ein wichtiges Projekt kurz vor der Abgabe – kann schon die Vorstellung, diese Daten verlorengeben zu müssen, ein wahrer Albtraum sein! Ursache für so einen Daten-Crash können Hardware-Defekte sein, aber auch Virus-Infektionen, Malware & Co. Erst neulich sorgte eine sog. „Ransomware“ für Schlagzeilen, die an Daten auf zigtausenden Computern weltweit ein unknackbares virtuelles Zahlenschloss anbrachte, zusammen mit der Aufforderung, der Nutzer möge 300 Euro überweisen, um den Zugang zu seinen Daten wiederzuerlangen!
Falls Sie Ihren Daten ein solches oder ähnliches Schicksal ersparen wollen, sollten Sie regelmäßig Backup-Kopien davon erstellen und an einem Speicherort außerhalb Ihres Computers aufbewahren. Idealerweise erstellt man dazu ein Backup auf einem externen Laufwerk, das man anschließend vom Computer trennt und von diesem separat aufbewahrt.
Worauf Sie beim Kauf von Backup-Software achten sollten
Es gibt etliche Backup-Software-Pakete auf dem Markt. Die Qualitätsbandbreite reicht von gut bis mangelhaft. Hier soll es nun um die Spitzenreiter gehen. Ein Backup zur rechten Zeit kann Ihnen viel Schweiß und Tränen ersparen! Die Software sollte dabei nicht nur zuverlässig Backup-Kopien Ihrer Dateien anlegen sondern auch Datenwiederherstellungsfunktionen bieten.
Die folgenden Punkte wurden beim Test der Backup-Software-Pakete genauer unter die Lupe genommen:
Installations- u. Konfigurationsvorgang
Die Installation der Software sollte nicht Ihren ganzen Arbeitstag bzw. Feierabend verschlingen. Vom ersten Herunterladen der Software bis zum ersten Backup Ihrer Daten damit sollten alle Schritte simpel und überschaubar sein. Das Anlegen eines Backup-Terminplans sollte ebenso keine Herausvorderung darstellen.
Datenwiederherstellung
Nach dem Datenbackup ist die Datenwiederherstellung die vornehmste Aufgabe eines ordentlichen Backup-Software-Pakets. Auch hier stehen Zuverlässigkeit und Bedienfreundlichkeit an oberster Stelle.
Funktionsumfang
Manche Anbieter überschütten den Nutzer förmlich mit allen möglichen Optionen und Zusatzfunktionen. Entscheidend ist jedoch die Frage: Bringen diese Funktionen dem Privatnutzer zu Hause wirklich was? Allzu oft schießt der Funktionsumfang übers Ziel hinaus, wenn etwa Exchange- und SQL-Support enthalten ist, was i.d.R. nur für den gewerblichen Einsatz interessant ist. Im Heimbereich ist sowas nur unnötiger Ballast, der die Orientierung im Programm erschwert und unnötig Speicherplatz belegt.
Stabilität u. Geschwindigkeit
Die Software sollte geschmeidig laufen – ohne Verzögerungen und ohne den Computer insgesamt zu verlangsamen. Das Erstellen eines Backups sollte Ihren Computer nicht für Stunden vollkommen in Beschlag nehmen.
Häufig auftauchende Begriffe:
Full Backup
Ein komplettes Backup aller Dateien auf Ihrem Computer. (Also nicht nur von denjenigen Dateien, die seit dem aktuellsten Backup hinzugekommen sind oder geändert wurden.)
Differential Backup
Eine Backup-Methode, bei der nur von den seit dem aktuellsten Backup hinzugekommenen und geänderten Dateien eine Backup-Kopie erstellt wird. Um die Daten komplett wiederherzustellen, benötigen Sie allerdings sowohl den aktuellsten Komplett-Backup wie auch den aktuellsten Differential Backup.
Incremental Backup
Eine Backup-Methode, bei der nur von den seit dem aktuellsten Backup geänderten Dateien eine Backup-Kopie erstellt wird. Um die Daten komplett wiederherzustellen, benötigen Sie allerdings sowohl den aktuellsten Komplett-Backup wie auch die aktuellsten Differential und Incremental Backups.
Mirror Backup
Ein Mirror Backup legt eine 1:1-Kopie der gewählten Dateien an, ohne Berücksichtigung von Neuheit oder Änderungsdatum. Da hierbei im Unterschied zu den anderen Daten keine Datenkomprimierung vorgenommen wird, ist diese Methode die schnellste, aber auch die mit dem höchsten Speicherplatzverbrauch.
AES Encryption
AES ist ein Datenverschlüsselungsalgorithmus. So bleiben vertrauliche Daten vor unbefugten Blicken verborgen – selbst dann, falls jemand die Kommunikation abfangen sollte. Dem Datenklauer bleibt der Inhalt der Daten unverständlich, denn dieser ist verschlüsselt. Üblicherweise stehen drei Verschlüsselungsstufen zur Wahl: 128-, 192- und 256-Bit-AES.
Komprimierung
Wird diese Funktion genutzt, lassen sich große Datenmengen auf vergleichsweise wenig Speicherplatz aufbewahren. Der Nachteil ist, dass man die Daten dann später wieder entkomprimieren lassen muss.
FTP
Ein Transferprotokoll zum Versand von Dateien über Netzwerke. So lassen sich Dateien z.B. übers Internet von einem Gerät zu einem anderen verschicken.